Aufsteiger verpasst Sensation. Rhein-Main Patriots unterliegen in einem an Spannung und Dramatik kaum zu überbietenden Spiel 3 der Play Off Finalserie beim alten und neuen Deutschen Meister CE Kaarst mit 8:7 ( 1:1/3:2/4:4). Finale verloren aber Vizemeisterschaft gewonnen.
In einem erneut hochklassigen Skaterhockeyspiel. Erst nach 10 Minuten waren es die Hausherren, die zum ersten Mal jubelten. Timo Dietrich traf zum 1:0. Drei Minuten später der Ausgleich. Nach toller Vorarbeit von Amandus Röttcher ließ Jakub Bernad die zahlreichen Patriots-Anhänger zum ersten Mal jubeln. Mit diesem 1:1 ging es dann auch in das zweite Drittel. Die Patriots stark aus der Kabine gekommen, traf Mika Junker nach Pass von Torben Reuner zur 1:2 Führung. 24 Minuten waren da gespielt. Doch auch der Meister wusste zu antworten. Moritz Otten in der 30. Minute mit dem Ausgleich. Alles wieder auf Anfang und Kaarst am Drücker. 45 Sekunden später dann Tim Dohmen mit der Führung für den Favoriten. Aber auch die Patriots weiter mit guten Möglichkeiten. Nach 36. Minuten nutzte dann Topscorer David Lademann in Überzahl die sich bietende Lücke zum erneuten Ausgleich. Doch auch Kaarst versteht das Überzahlspiel und trieft zur erneuten Führung 45 Sekunden vor der Pause. Torschütze war erneut Moritz Otten.
Mit diesem knappen Rückstand ging es dann auch in das letzte Drittel dieser aus Patriots Sicht überaus erfolgreichen Saison. Die Niddataler wild entschlossen und drängend auf den Ausgleich Kaarst mit all seiner Erfahrung immer wieder gefährlich vor dem Tor des starken Jannis Grundhöfer. 46 Minuten waren gespielt, da erhöhte Felix Wuschech auf 5:3 und die Hessen wirkten etwas angeschlagen. Dies nutzend schraubte Tim Dohmen nach 51 Minuten das Ergebnis zum 6:3 für seine Farben weiter nach oben. Drei Minuten später hat das 7:3 durch Tim Wolf und das Spiel scheint Entschieden, doch im Anschluss zeigte sich abermals in dieser Saison die Moral des starken Aufsteigers aus der Wetterau. Alles nach vorne werfend war es Thibaut Lambert fünf Minute vor dem Ende in Unterzahl mit dem 7:4. Als dann David Lademann zum 7:5 einschoss, kam die Hoffnung auf die Sensation zurück. Drei Minuten waren noch zu spielen. Weiter das eigene Schicksal in die Hand nehmend drückten die Hessen auf den Anschluss. Thibaut Lambert mit dem 7:6, 2:30 vor dem Ende brachte den Glauben endgültig zurück. Es wurden alle Register bei den Patriots gezogen doch noch den Ausgleich zu schaffen, doch eine kleine Unachtsamkeit im Spielaufbau nach einem sicher geglaubten Ballbesitz und der Herausnahme von Grundhöfer aus dem Tor für einen fünften Feldspieler nutzte Kaarst zur möglichen Entscheidung. 9:7 und noch 38 Sekunden waren zu spielen. Aber auch jetzt zeigte das Team wieder Moral und kam sogar noch einmal kurz vor Schluss durch Lademann zum Anschluss. 17 Sekunden waren noch zu spielen Patriots mit dem Bullygewinn und einem letzten Versuch auf den Ausgleich. Doch am Ende reichte es trotz ein fulminanten Aufholjagd nicht mehr und die Patriots gewinnen nach einer großartigen Saison als Aufsteiger in die 1.Bundesliga den Deutschen Vizemeistertitel.
„Ja am Ende überwiegt erstmal die Enttäuschung, waren wir ja wirklich sehr nahe dran und haben Kaarst alles abverlangt. Gratulation an dieser Stelle an den alten und neuen Deutschen Meister, es waren drei hochklassige Spiele bei denen am Ende Kleinigkeiten, den unterschied machten. Ich bin unglaublich stolz und beeindruckt von meiner Mannschaft, sie hat sich in dieser Saison unglaublich entwickelt und wir sind zu einer Spitzenmannschaft gereift. Das mit uns auch in der kommenden Saison zu rechnen ist, da bin ich überzeugt. An dieser Stelle auch nochmal vielen Dank an unsere Fans, die trotz dieser dramatischen Niederlage diese Saison und gerade die Finalserie zu einem unvergesslichen Event gemacht haben. Das Team, der Verein und alle darum sind stolz eine solche Unterstützung zu bekommen. Das ist Motivation pur“, so ein enttäuschter aber stolzer Patriotscoach Patric Pfannmüller.
Für die Patriots geht es nun in die Winterpause, bevor es in der kommenden Saison in der 1.Bundesliga als Deutscher Vizemeister Mitte März wieder weitergeht.
Für die Patriots spielten
Tor Janis Grundhöfer, Thomas Teschner
Feld Christian Unger, Sean Liechti, Thibaut Lambert (2), Dennis Berk, David Lademann (3), Amandus Röttcher, André Gabler, Niklas Lachmann, Torben Reuner, Marc Langer, Keanu Hoffmann, Jakub Bernad (1), Mika Junker (1), Kilian Rohde, Mario Willkom, Julian Grund